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Donnerstag, 11. April 2019

Quarterquilts - wie eine Tapete für´s Bett

Früher gab es sie in Hotels und es war die erste ganz automatische Handlung, wie ein Reflex. Das Stoffdings, das quer über dem Fußende lag wurde mit spitzen Fingern zusammengelegt und bis zur Abreise nicht mehr angefasst. Der Sinn lag wohl im Schutz der Bettwäsche. Viele Gäste scheinen ihren Koffer auf das Bett zu wuchten. Oder sie fallen nach einer anstrengen Reise fast besinnungslos inklusive der Schuhe auf´s Bett. Meistens passten sie optisch zum Vorhang - also die Stoffdinger, nicht die Gäste.



Bei geschmackssicheren Einrichtern hatte das was. Ein schönes Schmuckelement. Wie eine Tapete für´s Bett. Diesen Aspekt habe ich erinnert und so einen VIERTELQUILT genäht. Aus rein dekorativen Zwecken. Und dann wurde es plötzlich doch eine ganz praktische Sache. So ein schmaler Quilt ist der ideale Liegeplatz für das Haustier, das NATÜRLICH gar nicht im Bett liegen darf. 



Es sieht schön aus, mit oder ohne Haustier. Ist leicht zu dekorieren und abends ganz schnell verschwunden. Auch die Reinigung ist kein großer Aufwand. Tatsächlich eine großartige Ergänzung zu Kissen. Und vielleicht sogar eine große Konkurrenz zum Bild an der Wand. Oder die Weiterführung eines Farbthemas, mit Bild an der Wand. Oder zur Gardine. Oder als Stilbruch. Oder einfach als neues Lieblingsteil. 



Ein Viertel Quilt, das ist ein schönes Format. Und ein schönes Schmuckelement für's Bett, 40 x 180 cm - also nur ein Viertel der normalen Breite. Das bedeutet natürlich auch nur ein Viertel Nähzeit und ein Viertel Menge Stoff. Da darf das Muster auch gerne etwas aufwändiger sein. 

Dienstag, 4. Juli 2017

Einkaufen mit Netz - 50 Gramm Luftmaschen

Die schnelle Plastiktüte im Laden kostet jetzt. Lange hat es gedauert. Hier kommt eine Alternative die nur knapp 50 Gramm wiegt und immer wieder zum Einsatz kommen kann: Das gute alte Einkaufsnetz. 



Aus Luftmaschen und an einem Abend fertig. Durch die Fädelung des Trägers kannst du es auch wie einen Rucksack tragen. Oder mit kurzem Träger in der Hand. Ich habe Varianten mit breiten Tragegurten, festen Abschlußkanten und verschiedenen Böden ausprobiert. 



Dieses hier habe ich soweit reduziert, dass der Zweck eines Netzes voll zum Tragen kommt.. aber trotzdem schnell geht. Und: Es reicht ein 50 Gramm Knäuel Baumwollgarn. 


Du brauchst:
50 Gramm Baumwollgarn (im Bild: ONline 165, Sandy design color), 1 Häkelnadel 5, 1 Maschenmarkierer, Nadel zum Vernähen der Fäden, Schere.

So geht´s..
6 Luftmaschen mit einer Kettmasche zum Ring schließen. 4 Luftmaschen mit 1 festen Masche in den Ring häkeln. 13 mal wiederholen. Die erste Runde ist fertig.

5 Luftmaschen häkeln und in den ersten Bogen der Vorreihe mit einer festen Masche häkeln. Jetzt den Maschenmarkierer einsetzten. Hier beginnt die Reihe 2. Je 5 Luftmaschen mit einer festen Maschen in die Bögen der Vorreihe häkeln. Wenn du auf den Maschenmarkierer triffst, dann beginnt Runde 3 mit je 6 Luftmaschen. Nach den ersten 6 Maschen den Markierer lösen und in den aktuellen Bogen einsetzen. Runde mit 6 Luftmaschen häkeln. Jetzt kommt pro Runde eine Luftmasche je Bogen dazu. 




Bis du bei 10 Luftmaschen angekommen bist. Den Maschenmarkierer am letzten Bogen anbringen. 14 Reihen folgen. Nach dem letzten Bogen noch 5 Luftmaschen häkeln und in dem nächsten Bogen mit einer festen Masche enden. 



Jetzt kommt der Träger: 200 Luftmaschen häkeln. Wenden, in die 2. Masche mit einer festen Masche beginnen. Dabei durch beide Fäden stechen. Die komplette Reihe mit festen Maschen häkeln. Wenden, eine Luftmasche häkeln und in die erste Masche stechen. Die 3. Reihe mit festen Maschen häkeln. (Wenn du genug Wolle hast und einen breiteren Träger möchtest, kannst du noch eine 4. Reihe häkeln.) Am Ende den Faden durchziehen und den Faden abschneiden, dabei etwas länger lassen. 



Der Träger wird jetzt am oberen Rand des Netzes durchgefädelt, zum Boden geführt und hier einmal durchgezogen. Jetzt gerade ausrichten und die beiden Enden miteinander vernähen. Die beiden Fäden im Netz ebenfalls vernähen. Du kannst den Träger auch kürzer häkeln, falls du das Netz nicht über der Schulter tragen möchtest. Falls du es größer arbeiten möchtest, probiere vorher eine Beladung aus, sonst wird es vielleicht zu lang und lässt sich nicht mehr bequem tragen. 

Mittwoch, 24. Mai 2017

Kleiner Ausflug in die 70er Jahre

Ganz unverhofft und auf leisen Sohlen hat sich die Vorstellung einer etwas kitschigen Farbkombination angeschlichen. Bunt und lange nicht gesehen. Irgendwie Prilblume aus den 70ern. Genauso unverhofft habe ich genau diese Farben in einer Restekiste gefunden. Rosa, hellblau, gelb, grün und etwas lila.. oh, und ein richtig gutes ORANGE - vielleicht DIE Farbe der Nachhippyzeit. Dazu ein braun und dann haben wir das hier:





Aber ich schweife ab.. zurück zur Zeit der Klapperlatschen und Mr. Freeze, dem bunten Wassereis im Plastikschlauch.

Ein kleiner Blick in den Resteeimer:


Einige Stunden später die erste Pause


Ein lässiges gehäkeltes Zick-Zackmuster



Ganz schnell hat sich ein Nachbarkissen gefunden. Ebenso bunt und gar nicht 70er - eine gute Kombi. Mal sehen, wie lange die Vorliebe anhält, vielleicht reicht es noch für eine passende Decke... 

Donnerstag, 15. September 2016

Von Gewürzbergen und Fruchttörtchen

Manche Projekte sind richtig lecker. Da gibt es die wunderschönen Gewürze, aufgetürmt zu Kegeln und farblich eine Augenweide. Oder eine französischen Konditorei - ein wahres Fest, nicht nur für die Augen. Auch der Markt in Barcelona weiß zu beeindrucken. 







Irgendeine Verknüpfung in den Synapsen hat mich an die Farben der Alpakawolle denken lassen, die hier wohlzufrieden im Regal liegt. Nun sind sie dran, die schönen Farben.

Damit keine Langeweile aufkommt, wird erst gehäkelt und gleich ein zweites Projekt - parallel - gestrickt. Die Farbfolge ist identisch und doch ist das Ergebnis ein völlig anderes. 
Hier sind es Reliefstäbchen, die eine schöne kompakte Decke liefern.


Hier sind es fluffige rechte und linke Maschen im Zick-Zack-Muster.


Die gestrickte Variante ist wesentlich weniger zeitintensiv. Doch der Wechsel der Technik macht großen Spaß. So wie bei den Naschereien - Himbeer- oder Schokotorte? Auch hier ist BEIDES die bestes Wahl.

Donnerstag, 30. Juni 2016

Der Anfänger-Typ

Fängt etwas an, hat etwas anderes geendet. Könnte man glauben. Betrachte ich meine laufenden Projekte, gilt dieses Prinzip nur bedingt. Eine neue Idee auszuprobieren hat wesentlich mehr Reiz als deren zeitaufwändige Fertigstellung. Aber fertig werden die meisten Dinge doch. Oft in einer Art Welle. Da türmt es sich erst um dann in voller Breite aufzuklatschen. Auf´s Bett, auf´s Sofa und an die Wand. 



"Dominos", gestrickt mit pflanzengefärbter Wolle von der Isle of Sky



Yo-Yos, gehäkelt, passend zur Streifendecke



mehr Yo-Yos, passend zur blauen Häkeldecke


Rautendecke, noch ohne Kissen

Samstag, 16. April 2016

Orte und Plätze

Es gibt diese tollen Fotos in Magazinen. Fotos über Arbeitsplätze. Große Schreibtische. Aufgeräumte Ateliers. Mit Blumen,  aussergewöhnlichen Haustieren und toll ausgeleuchteten Menschen. Orte auf der ganzen Welt. Herrlich. Der tatsächliche Reiz liegt für mich in der Intensität und Vielfalt, die diese Fotos vereinen. 

Meine Tische sind manchmal  verstopft. Mit aktuellen Projekten. Wenn ich sie wegräume, dann stehen die Chancen schlecht, dass sie in absehbarer Zeit fertig werden. Also haben sie eine Liegezeit. Da können die Tische noch so groß sein. 

Als Kind war der Fußboden mein liebster Spielplatz.. und auch heute ist das noch so. Da kommen ganz schnell die Bücher aus dem Regal. Stoffe, die eventuell bei der Ideenfindung helfen könnten. 



Und auch schon laufende Projekte kommen dazu. Vielleicht gibt es eine Erweiterung eines Themas?




Hier entsteht ein Teppich. Dazu ein Wandbild? Über Papier genäht oder mit der Maschine? Wohl mit der Maschine. Bei der Handarbeit brauchen die Hände auch mal etwas Ruhe. Oh, ich bin gespannt, wo das hinführt... 


Mittwoch, 30. März 2016

Kleine Planänderung

Vor Jahren habe ich ein schönes Buch in einem Antiquariat entdeckt. In einem kleinen Lädchen in Pont-Aven. Seitdem gibt es den Plan, eine Decke aus Sechsecken zu nähen.


Objets Nomades von Edith Garrault

Jetzt ist auf einmal die erste Raute rein zufällig entstanden, allerdings aus Wolle und gehäkelt. Ich wollte unbedingt einmal die Shetlandwolle von Jamiesons verarbeiten. Und siehe da... es gibt eine riesige Farbpalette. Einige der Farben sind jetzt in einem Koffer vereint und es geht zügig voran.




Die Rauten werden mit einem Naturweiß verbunden. So kommen die Farben frisch und intensiv zur Geltung. 




Hier liegen sie noch kuschelig auf einem Plaid aus Indien - auch eine schöne Kombination. 




Mittwoch, 3. Februar 2016

Halbe Sachen

Bevor die Tage wieder länger werden und die Frühlingsluft nach frischen hellen Farben ruft, hier noch schnell ein Winterprojekt. Halbe Sechsecke. Der Vorteil liegt ganz klar im einfachen Zuschnitt und auch das Zusammennähen ist weniger aufwändig als bei ganzen Sechsecken. Die Teile werden in Reihen genäht. Die Stoffe kommen aus dem Regal mit dunklen Blau-grüntönen, aufgefüllt mit Grau.





Alles wandert Stück für Stück an die Designwand, damit es eine stimmige Zusammensetzung wird. 






Draussen ziehen dunkle Wolken durch die kalte Luft. Noch ist Winter...

Montag, 1. Februar 2016

Eigentlich...., aber...

Die Wege der Inspiration lassen sich nicht wirklich ergründen. Der Mensch kann sich glücklich schätzen, wenn sich die Inspiration zeigt und dabei etwas Schönes entsteht. Schönheit ist dann wiederum eine Sache der Definition und des Empfindens. Das Empfinden ist zum Teil definiert durch unsere Erziehung und unser kulturelles Umfeld. Da kommt recht viel zusammen. Bei verschiedenen Interessen des Menschen ist die Inspiration immer auch in Versuchung, schnell noch einmal links abzubiegen und sich auf einem anderen Spielfeld auszutoben. 

Mich wundert es nicht mehr, dass ich morgens eigentlich ein Bild malen möchte, auf dem Weg zu den Farbtuben aber an dem Stoffregal hängen bleibe. Auf der Suche nach einem Strickmuster dann plötzlich auf ein Foto stoße und ganz schnell etwas stricken muss. Oder ein anderes Muster dann mit der Wolle doch interessanter erscheint. Es gilt dann, als Mensch aus dem Wege zu gehen und den Dingen ihren Lauf zu lassen.... So sind diese Muster entstanden. 



Ein einfaches Strickmuster mit einer schönen Wirkung. Der Leinen-Stich. Er wird über 2 Reihen gestrickt. Er ist etwas zeitintensiv und sollte locker gestrickt werden. 

Gerade Maschenzahl mit Farbe A anschlagen.

Zu Farbe B wechseln. 

Reihe 1: *1 Masche rechts, 1 Masche abheben, Faden liegt vor der Arbeit.

Reihe 2: *1 Masche links, 1 Masche abheben, Faden liegt hinter der Arbeit. 

* ab hier wiederholen.

Wieder zu Farbe A wechseln und die beiden Reihen stricken. Diesen Ablauf wiederholen.



Der Mensch ist immer eingeladen, die Inspiration walten zu lassen.  Auch wenn es eigentlich ganz anders werden sollte.. 



Freitag, 8. Januar 2016

Kleine Zacken mit Hebemaschen

Gerade ist ein schönes flauschiges Projekt auf den Nadeln. Ein Muster mit Hebemaschen. Gänzlich simpel wird eine Masche ungestrickt von einer Nadel auf die andere gehoben. Diese Technik hat ihren Reiz darin, dass bei Farbmustern nur ein Faden zur Zeit gestrickt wird. Also kein Fair-Isle, bei dem verschiedene Fäden auf der Rückseite mitlaufen. Die abgehobenen Maschen werden im späteren Verlauf mit einer anderen Farbe gestrickt. Ich habe ein leicht flauschiges Garn
gewählt, da durch diese Technik der Faden über 2 Reihen gehoben wird und dadurch kleine Löcher entstehen. 


Hier die Rückseite. Man sieht deutlich, dass nur ein Faden über die 4 Reihen des Rapports geführt wird.


Wer jetzt Lust hat, diese Technik nachzustricken, hier das Muster:

Maschenzahl teilbar durch 4 + 1 Masche ( +2 Randmaschen)
Maschen in Farbe 1 anschlagen und die erste Reihe links stricken.

Zu Farbe 2 wechseln.

1. Reihe: 1 Masche rechts, *3 Hebemaschen, der Faden liegt hinter der Arbeit, 1 Masche rechts

2. Reihe: 2 Maschen links, *1 Hebemasche, der Faden liegt vor der Arbeit, 3 Maschen links. Die Reihe endet mit 2 linken Maschen

3. Reihe: alle Maschen rechts

4. Reihe: alle Maschen links

*ab hier wiederholen


Die erste Zacke ist gestrickt und es wird zu einer anderen Farbe gewechselt. Die Reihen 1-4 werden jetzt fortlaufend wiederholt. Dabei ist natürlich alles möglich. Nur 2 Farben. 1 Grundfarbe und ein Farbverlauf. 2 Verlaufgarne im Wechsel, 3 Farben, 4 Farben... Es macht auf jeden Fall Spaß und die Arbeit erfordert nur geringe Aufmerksamkeit. Eignet sich also für gemütliche Strickrunden in guter Gesellschaft. Zick-Zack und los..!