.

.

Mittwoch, 4. März 2015

Im Museum I


Bei einem Besuch in den Staatlichen Museen zu Berlin habe ich ein paar schöne Textilien entdeckt. Hier etwas aus dem Ethnologischen Museum aus der Ausstellung Welten der Muslime. Ein beeindruckendes Stück. Eine Durchbrucharbeit als Fenstervorhang. Sie stammt aus Kabul, Afghanistan.

Kabul, Afghanistan, 1. Hälfte des 20. Jhdt., Ethnologisches Museum Berlin

Der Trägerstoff wird durchbrochen und jeder Ausschnitt wird mit einem farbigen Schrägband eingefasst. Eine unglaubliche Arbeit. Und eine wunderbare Wirkung.

Fenstervorhang, Ethnologisches Museum Berlin

Aus Ost-Turkestan stammen diese Filzteppiche. Die Kirgiesen haben eine lange Tradition des Filzens von Teppichen.  

Filzteppiche, Exped. 1904-1905, Ethnologisches Museum Berlin

Die sogenannten Schirdak-Teppiche sind Applikationsteppiche. Die Motive werden aus einer zweiten Filzplatte ausgeschnitten. Oder zwei Wollplatten werden übereinander gelegt und das Motiv wird aus beiden ausgeschnitten und versetzt eingenäht. Dabei entstehen zwei Teppiche. Die Motive und auch die Farben entsprechen Symbolen, die innerhalb der Familie mündlich weitergegeben werden. Die Wolle stammt von den Tieren der Nomaden, also Schafen, Ziegen und Yaks. Über die Färbefarben war leider nichts zu lesen, aber das kräftige Orange könnte von der Färbedistel stammen, auch Saflor oder falscher Safran genannt. Auch wenn es vielleicht nicht der Originalbedeutung der Kirgiesen entspricht, dieses Orange ist wohltuend wärmend und belebend - besonders im März.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen